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KREATOR + LAMB OF GOD | State Of Unrest Tour 2023 - GRUGAHALLE ESSEN - 04.03.2023
Nach etlichen Neuansetzungen suchen KREATOR und LAMB OF GOD die Grugahalle Essen heim. MUNICIPAL WASTE sorgen als Einheizer für die ersten Circle-Pits des Abends.
Wenn sich zwei Haudegen des Genres gemeinsam auf Tournee begeben, ist das für den interessierten Fan immer ein Gewinn. So auch auf der Co-Headline Tour der Herrschaften von KREATOR und LAMB OF GOD, beide nicht unbedingt Vertreter der seichten Muse. An diesem Abend ist endlich einmal wieder die GRAGAHALLE in Essen Schauplatz eines Events, dass aufgrund einiger Terminänderungen aus den bekannten Gründen erst an diesem Abend stattfinden kann. Da die zunächst gebuchte Turbinenhalle Oberhausen bereits frühzeitig ausverkauft meldete, entschlossen sich die Veranstalter, mit der Grugahalle eine Halle zu buchen, die aufgrund ihrer Tradition geradezu prädestiniert für das heutige Event erscheint, zumal die KREATOR-Crew die Halle fast fußläufig erreichen kann.
MUNICIPAL WASTE: Crossover aus Richmond
Eröffnet wird der Abend von MUNICIPAL WASTE, die sich Crossover auf die Fahne geschrieben haben. Trotz der noch frühen Stunde ist die Halle bereits gut gefüllt, was den Jungs aus Richmond im US Bundesstaat Virginia ausgesprochen gut gefällt. Sound und Licht sind ausgesprochen gut, was für einen Support nicht immer zu konstatieren ist. Somit gehen MUNICIPAL WASTE nach guten 30 Minuten auch sichtlich zufrieden und gefeiert vom Publikum von der Bühne.
LAMB OF GOD gedenken der Sterblichkeit
Weiter geht es mit LAMB OF GOD, die eine recht ansehnliche Bühnendeko mit an den Start gebracht haben, die im weiteren Verlauf des Öfteren in Dunst und Schummerlicht getaucht ist und so ihre visuellen Reize gekonnt zu verbergen weiß. Der Sound pendelt wie immer, wenn Randy Blythe und seine Mannschaft auf die Bühne gehen, zwischen brachial und brutal, die Spielfreude der Band ist allerdings eindeutig zu spüren und man merkt den Fans an, dass die drei Jahre Wartezeit an diesem Abend endlich Geschichte sind.
Da passt der Opener „Memento Mori“ ganz ausgezeichnet ins Bild und auch im weiteren Verlauf hämmern LAMB OF GOD den Fans in der Halle einen Querschläger nach dem anderen in die Gehörgänge, was nicht despektierlich gemeint ist, denn LAMB OF GOD waren noch nie dem Mainstream zugetan. Keine leichte Kost also, aber das war den Anwesenden im Vorfeld klar und so rackert die Band vor eingefleischten Fans entsprechen furios und engagiert. Zum Abschluss gibt es mit „Virgil“, „Laid To Rest“ und „Redneck“ ein brachiales Finale, dass perfekt die Bühne für KREATOR bereitet.
KREATOR: Hate-Fest vor Heimspiel-Kulisse
KREATOR starten ihr Heimspiel – wie könnte es anders sein – mit „Hate Über Alles“, würdig in Szene gesetzt durch mächtige Flammensäulen und vielstimmigen Background Chor des Essener Publikums. Mille Petrozza huscht ob des stimmigen Momentums ein Lächeln über das Gesicht, das nicht ganz zur ansonsten gepflegten Bösewicht-Attitüde passen will. Überhaupt geht es an diesem Abend selbst für KREATOR Verhältnisse ungemein aggressive zur Sache, die Motivation, in einer fast ausverkauften Grugahalle ein Heimspiel zelebrieren zu dürfen, verleiht der Band scheinbar Flügel.
Als die ersten Takte von „Midnight Sun“ aus den Boxen schallen, staunen die Fans nicht schlecht, dass plötzlich Stargast Sofia Portanet neben Mille Petrozza steht und diesem für einen Song die Show stiehlt. Der Bühnengraben ist von wabernden Flammen durchzogen, die für eine entsprechende Atmosphäre sorgen.
Danach geht es in reiner Männerwirtschaft weiter: „Satan Is Real“ bildet den Auftakt zu einer Reihe prächtig in Szene gesetzter Hits der Band, die nun noch einmal richtig Gas gibt, was sich nicht nur am Pyro-Einsatz ablesen lässt, denn nur wenn das Parkett der Grugahalle in Schwingung gerät, ist die Stimmung auf dem Siedepunkt – an diesem Abend sowohl bei KREATOR als auch bei LAMB OF GOD wahrzunehmen.
FAZIT: KREATOR feiern in der ehrwürdigen GRUGAHALLE Essen ein tolles Heimspiel, dass die Fans für die schier endlose Wartezeit von drei Jahren mehr als entschädigt. Hits aus 40 Jahren Bandgeschichte sorgen für ein Thrasher-Fest der Extraklasse, das mit dem Co-Headliner LAMB OF GOD veredelt und auf ein Niveau gehoben wird, das das Prädikat außergewöhnlich mehr als verdient.